Mein ganzes Leben schon hat mich eine innere Verbundenheit zu Gott begleitet, auch schon in der Zeit bevor ich zum Islam konvertiert bin. Als ich dann mit 18 Jahren mit einem muslimischen Klassenkameraden ins GesprƤch kam, sprach diese Religion mich sofort an. Ich konvertiere Anfang 1995. Ich war zuhause angekommen.
Schon früh fasste ich die Absicht, diese schƶne Religion auch anderen nahezubringen. Mitte der 90er Jahre beteiligte ich mich bereits an InfostƤnden in meiner Heimatstadt Münster. In einer Zeit, wo es noch kein Internet gab, war der persƶnliche Kontakt die einzige Mƶglichkeit für einen Austausch mit den Menschen ā und ich vermisse diese Zeit manchmal noch heute.
Ende der 90er ā ich war gerade fünf Jahre Muslim ā wollte ich mich in meiner Religion weiterentwickeln. Ich war nicht lƤnger damit zufrieden, ānurā meine Gebete zu verrichten. Ich wollte authentisches Wissen. Ich wollte mehr. Mit einem Freund zusammen fuhr ich jede Woche über 400 km, um von einem Schaykh zu lernen. Nach wie vor sehe ich die persƶnliche Bindung zu einem Schaykh als etwas GroĆartiges an, das in Zeiten des Internets manchmal unterschƤtzt wird.
In Jahren darauf machte sich ein Umbruch in Deutschland bemerkbar. Die Dawah kam auf. Ćberall im Internet fand man plƶtzlich Material, das zu unserer Religion einlud. Auch ich unternahm 2007 die ersten zaghaften Versuche vor der Kamera. Noch heute zƤhlen einige Aufnahmen aus der Zeit zu den bekanntesten von mir.
In meiner persƶnlichen Entwicklung hat mir aber eines immer gefehlt: ein starkes Fundament in der arabischen Sprache. Ich konnte schon früh recht gut Arabisch verstehen, aber das Sprechen fiel mir noch schwer⦠ganz zu schweigen vom Studium klassischer Literatur.Ā
Im Jahre 2014 machte ich mich dann mit meiner Familie auf nach Marokko. Drei Jahre verbrachten wir dort, in denen mein Kinder in der Schule arabisch lernten und auch ich mich der Sprache widmete. Nach unserer Rückkehr 2017 lernte ich noch zusƤtzlich Ustadh Nouman Ali Khan, der sich vor allem im Bereich Arabisch und Quran einen Namen gemacht hat.Ā
2014 war auch gleichzeitig das erste Jahr, in dem ich eine Pilgerreise begleitete. Zu Anfang war ich noch allein für das Vortragsprogramm verantwortlich; schnell übernahm ich jedoch auch groĆe Teile der Organisation vor Ort. Ein wenig āGerman styleā ist dort manchmal ganz angebracht.Ā
Bis heute begleite ich jedes Jahr zwei- bis dreimal eine Gruppe zur Umra und einmal zur groĆen Pilgerfahrt, der Hajj. Es ist eine TƤtigkeit, die ich nicht mehr missen mƶchte, nicht nur aufgrund der heiligen StƤtten, sondern vor allem auch, weil mir der Austausch mit Muslimen unterschiedlicher Herkunft ans Herz gewachsen ist.
Ich selber profitiere von diesem Austausch sehr, aber darüber hinaus freut es mich am meisten, wenn ich sehe, wie alle diese Menschen etwas von der Reise mit nach Hause nehmen, wie sie Allah näher gekommen sind und sich ihr Leben zum Positiven ändert.
Ich freue mich riesig, wenn du mich auf einer dieser Reisen begleitest und ich bitte Allah, dass er jedem Muslim ein solche besondere Reise zu den heiligsten Orten der Welt ermƶglicht.